Die Ausbildung zum Kompetenz-basiertes IR/IFR
Anfang des Jahres 2015 wurde endlich ein neuer IFR-Ausbildungsgang, von der EASA für Europa vorgesehen, auch in Deutschland Realität: das Kompetenz-basierte IR/IFR (Competency-based IR, CB-IR). Damit wurde die Instrumentenflug-Ausbildung wesentlich erleichtert.
Theoretisch gesehen, ist weniger jetzt mehr.
Das neue durch EASA von 150 auf 80 Std. reduzierte IFR Theoriepaket wurde von einigem praxisfernen Ballast befreit und konsequenter auf die fliegerische Praxis von Privatpiloten ausgerichtet. So macht das Lernen mehr Sinn und einfach mehr Spaß. Von den 80 Theoriestunden müssen nur 8 Std. als Präsenzunterricht in einer Schule absolviert werden; der Rest kann in einem zugelassenen Fernlehrgang erfolgen, wo man sein Lerntempo selbst bestimmen kann. Es werden folgende 7 Fächer unterrichtet: Luftrecht, Instrumentenkunde, Flugplanung, menschliches Leistungsvermögen, Meteorologie, Funknavigation und IFR-Kommunikation. Die diesbezügliche Prüfung umfasst nur noch 150 Fragen und kann so an einem Tag beim Luftfahrt-Bundesamt in Braunschweig abgenommen werden. Da auch in Deutschland bei IFR grundsätzlich in Englisch gefunkt wird, benötigt es auch eines Nachweises von mindestens ICAO-Sprachlevel 4 in Englisch ebenso wie des AZF-Funksprechzeugnisses.
Praktisch, wenn es auch praktisch leichter wird.
Mit dem Competence Based IR (CB-IR) können dann auch An- und Abflüge nach IFR erfolgen (Minimum für den Anflug 200 ft und eine Landebahnsicht von 550 m). Hier ist zunächs erfreulich, dass statt der bisherigen Mindeststundenanzahl von 50 nur noch 40 Std. anfallen. Davon können maximal 25 Std. auf einem Simulator (FNPT II oder FFS) erfolgen und wiederrum bis zu 30 Std. mit einem Fluglehrer außerhalb der Schule – z.B. auf dem eigenen Flugzeug - durchgeführt werden. Dabei ergeben sich rechnerisch eine Reihe von individuell sinnvollen bzw. gewünschten Kombinationsmöglichkeiten. Anzuraten bleibt aber auf jeden Fall, das bewährte Verfahren, die Ausbildung im Simulator zu beginnen und erst dann wirklich in die Luft zu gehen, wenn alle Verfahren sitzen. Denn im Flugzeug kann man nicht mal eben den Freeze-Button drücken und etwas in Ruhe noch einmal erklären. Dem gegenüber steht die kontroverse von EASA kommunizierte Idee, zuerst mit dem Fluglehrer außerhalb der Schule im Flugzeug zu beginnen und dann die individuell notwendigen Stunden in der Schule nach einer Kompetenzbeurteilung durch diese zu erbringen. Vorstellbar wäre ja auch, dass Fluglehrer und Schüler unabhängig von einem Ausbildungsverlauf in der Schule von dieser einen Simulator anmieten und so die „schulunabhängige" Ausbildung beginnen.
Und hier noch mal eine Zusammenfassung:
DIE THEORIEAUSBILDUNG CB-IR
DIE PRAXIS KOMPETENZ-BASIERTES IR/IFR (C-IR)
Die Ausbildung zum Basis-IR/IFR
Basic IR/IFR
Das neue Basic IFR (BIR) löst das Enroute IFR ab. Mit diesem wollte man einen erleichterten Einstieg in den Instrumentenflug ermöglichen – ein von den Ausbildungsstunden her reduziertes Training, dessen Berechtigung dann aber nur einen IFR-Streckenflug ermöglichte. Die Resonanz darauf hielt sich sehr in Grenzen, sodass man es inzwischen abgeschafft hat.
Das Basic IFR bietet die Möglichkeit auch An- und Abflüge zu fliegen – allerdings gegenüber dem Competency IFR mit erhöhten Minima (s.u.). Darüber hinaus gibt es wesentliche Erleichterungen:
Einschränkungen
Theorieausbildung
Erhöhte Minima/Wetterbedingungen